Nachdem ich mich jetzt die letzten Wochen noch intensiver als sonst mit Visualisierungstechniken auseinandergesetzt habe, wollte ich unbedingt meine Erkenntnisse der letzten Zeit mit euch teilen. Dieser Blogbeitrag richtet sich an alle, die gerne ihre Gedanken teilen oder die Arbeit im Team noch effektiver gestalten wollen.
Man kann sehr viel Zeit mit Visualisierungen totschlagen, vor allem, wenn man sie für Workshops vorbereitet und perfektionistisch an die Sache herangeht. Und dann gibt es natürlich auch nach wie vor irgendwelche Reports, bei denen viele ebenfalls geneigt sind, besonders hübsche und ansprechende Darstellungen aufzuzeichnen. Aber warum machen wir das überhaupt? Wollen wir mit den Farben oder der Ästhetik des Layouts von den Inhalten ablenken? Wohl kaum! Zumindest sollten wir uns die Frage stellen, warum wir etwas visuell auf Papier oder den Bildschirm bringen. Nur der Schönheit wegen sollten wir es nicht tun. Menschen sind visuelle Wesen – das Augenlicht ist für uns evolutionär betrachtet extrem bedeutsam gewesen. Wir lieben es etwas aufgrund der Optik zu beurteilen: Das Essen, das eigene Wohlbefinden, selbst das Wetter und auch Kleider machen Leute, doch „don’t judge a book by its cover“! Es geht also doch am Ende immer um den Inhalt. Wir wollen keine bösen Überraschungen erleben. Layout und Inhalt müssen also übereinstimmen, wenn wir den möglichst positiven Effekt erreichen wollen.
Wir machen den ganzen Aufwand also, weil wir etwas mitteilen wollen. Vielleicht wollen wir etwas verkaufen, eine Idee umgesetzt haben oder suchen Verbündete? Natürlich kann man das auch mit Worten, durch unsere Sprache oder mit Texten erreichen, aber am effektivsten machen wir uns bei anderen Menschen durch etwas Visuelles bemerkbar. Bilder haben etwas magisches für Menschen, denn sie sind nicht so steril wie Buchstaben und nicht so vergänglich wie das gesprochene Wort („da rein, da raus-Prinzip“). Male deine Idee auf Papier und bitte dein Gegenüber etwas zu verändern. Bei Visualisierungen funktioniert das wunderbar. Sie lassen sich ergänzen, sind offen für neue Impulse und quasi ein eigenes Produkt, fast wie ein Prototyp eines Gedankens, an dem jeder mitdenken darf.
Wenn wir dieser Logik folgen, wird uns schnell bewusst, warum auch ein Vortrag und eine Präsentation eine gute Visualisierung beinhalten sollte und vor allem, was diese Bilder leisten müssen. Im Grunde sollten sie:
Auf diese Weise stellen wir eine Verbindung zum Publikum her und greifen auf die Ressourcen der Zuschauer*innen zu. Das ist in sofern eine win-win Situation, weil beide Seiten etwas neues dazulernen: Die Zuhörenden bekommen neuen Input, der ihre eigene Gedankenwelt triggert und der Vortragende bekommt direktes Feedback und kann seine Ideen und Vorschläge optimieren. Im besten Fall entsteht sogar etwas Gemeinsames, ein Produkt der Gruppe.
Visualisierung ist also ein Kommunikations-Kanal, der Interaktion zwischen Menschen initiieren, stabilisieren und Ergebnisse produzieren kann. Eigene Gedanken werden insgesamt klarer. Zum einen, weil wir uns bemühen müssen, sie in eine Grafik zu übersetzen, was sie meistens mit etwas Leben anreichert oder die Daten ordnet, bzw. das Wesentliche hervorhebt und zum anderen hat die Empfänger*in mehr Zeit den Gedanken auf sich wirken zu lassen, bis sie ihn versteht und an eigenes Wissen anknüpfen kann. Das Gemeinte ist sichtbar geworden.
Und darum sind Postit’s auch so revolutionär, obwohl sie das Simpelste der Welt sind. Die Farben erregen Aufmerksamkeit, dadurch das sie kleben, können sie überall Bilder hinhängen, sie sind klein und handlich, etc.. Für ein Team sind es quasi Gedankenfänger, die jeder Zeit bereit liegen sollten. So können sich die einzelnen Mitglieder jederzeit verständlich machen und ihren Kopf innerlich sortieren.
Was nehmen ich also jetzt mit?
Bitte ergänzt diese Liste, wenn ihr noch mehr Ideen habt. 🙂